Paper Ninjas. Überwiegend legale Kunst.
Die wunderschönen japanischen Landschaften in Kunigos Bildern erstrahlen so nie als Selbstzweck; kein Gemälde kommt ohne Geschichte oder ohne Witz aus, es gibt stets einen Bruch. Genau hinsehen lohnt sich nicht bloß wegen der handwerklichen Perfektion, sondern auch wegen der großen Liebe zum Detail.
Kunigos Leinwände bestechen durch ihre ganz eigene Haptik; die Textur im Untergrund macht das Bild lebendig, dazu die Sticker aus zartem und penibel bezeichnetem Papier. So mischt sich Abstraktes mit Detailgenauem. Dazu das Logo des Künstlers – ein Teil des Namens des Künstlers als japanisches Schriftzeichen – selbst ein kleines Kunstwerk im Kunstwerk.
(Aus der Laudatio von Bernd Roloff anlässlich der Ausstellung »Ruhrpott Ninjas«, 2018)
Nicht das einzelne Gemälde ist das Kunstwerk, nicht der einzelne Sticker ein Protest. Mein Werk ist die Summe aller Gemälde, Aktionen, Motive.
Weitere Informationen über Maori Kunigo
1981 in Gelsenkirchen geboren, wuchs Maori Kunigo als Sohn japanischer Eltern im zerfallenden Ruhrgebiet auf. Seine von Rassismus, Ausgrenzung und Ablehnung bestimmte Kindheit prägt ihn und seine künstlerischen Aktivitäten bis heute. Ab 1999 war er als Graffiti- und Streetartist aktiv und erlangte überregionale Bekanntheit. In dieser Zeit setzte er große Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum um, war Teil mehrerer Gruppenausstellungen und gewann viele Graffiti-Wettbewerbe.
Ab 2002 studierte Maori Kunigo Kommunikations- und Mediendesign in Dortmund. Nach dem Abschluss zog er 2005 nach Hamburg. Anschließend war er zwölf Jahre als Art Director, Werbetexter, Teamleiter und Creative Director für Marken wie BMW, Leica, Microsoft und Nivea tätig. Von 2017 bis 2023 setzte er als freiberuflicher Texter preisgekrönte und mittelmäßige Projekte um, lernte Königin Silvia von Schweden persönlich kennen und gab seinen Twitter-Account mit 20.000 Followern auf.
2018 entwickelte der Künstler seinen markanten Sticker-Stil, der die Paper-Ninjas-Werke optisch einzigartig macht: schwarz-weiße Figuren, gezeichnet, ausgeschnitten und eingesetzt in farbenfrohe Landschaften. Einige Monate später folgte die erste Soloausstellung. Heute hängen seine Werke in ganz Deutschland, der Schweiz, Südkorea und Japan.